Thursday, January 31, 2013

Posted by mañanitas |

Huihuihui, ich hätte früher mit dem Blogschreiben beginnen sollen, absolut. Aber das menschliche Zeitempfinden erlaubt mir eine gewisse Ordnung zu schaffen – und zwar die chronologische.

Das ganze Präludium meiner Abreise verkürze ich mal. Gedacht: „Ach, ich weiß schon deeeermaßen lang, dass ich weggeh' für fast ein Jahr, bin mir vollkommen im Klaren darüber was das bedeutet, also so wie andere in Panik ausbrechen werd' ich garantiert nicht.“ Geschehen: überdurchschnittliche.. PANIK. Allerdings keine, die schwerwiegende Konsequenzen hätte haben können.

Die Mittel für die nächsten 11 Monate in eine Reise- und Laptoptasche und einen 35l Rucksack gepackt, fuhr ich mit meiner Mama und meiner besten Freundin zum Flughafen, um dort einen möglichst unspektakulären Abschied hinzulegen. Von dort aus ging es nach Frankfurt, wo ich auf die anderen Freiwilligen Ava, Lina, Franzi und Rebecca traf, die ich bereits alle auf den zwei Vorbereitungen kennen und lieben gelernt hatte. Der Flug zog sich schon so ein bisschen, aber Beschäftigungen wie leichtes Dösen, Lesen, Quatschen oder ein entspannter Musikaustausch mit Rap-Becca, wodurch ich nun über die „Orsons“ im Bilde bin, halfen darüber hinweg. Songtipp: „Lagerhalle“ (ach DAHER die Überschrift – ja!)

Daaaaaann war es soweit, Ciudad de Mexico erschien unter uns, geschmückt durch sie umringende Berge, Lichter, vielen vielen Straßen und natürlich einer gewaltige Smogwolke. Da waren wir nun also – euphorisch, übermüdet und vollkommen abgedreht. So ziemlich als Letztes aus dem Flugzeug herauskommend, reihten wir uns in der riesigen Schlange für Ausweis- und Visumskontrolle ein. Ganz die Deutschen (interkultureller Austausch erfordert schließlich auch die Bewahrung der eigenen Identität!) äußerte sich jede von uns mal über den Grad ihrer Transpiration. Aber auch diese Meckerei ging vorbei und wir waren durch. Unser Gepäck hatten wir recht schnell, danach ging es nochmal kurz ins Bad, danach erneut durch Gepäckkontrollen und.. endlich hatten wir es geschafft. Wie froh war ich, hinter mir ein „Tineee“ zu vernehmen, welches von Nicole stammte, welche dort mit Andres stand und mir winkte. Auch der AFS-Ehrenamtliche, Fernando, war bereits da. Perfectooooo. Unsere Abholung ließ etwas auf sich warten, ganz in mexikanischer Manière. Doch der Van erschien noch und wir Freiwilligen (Simone aus Dänemark war auch noch hinzugestoßen) + Fernando wurden nach Tlalpán, einem südlichen Bezirk Mexiko-Stadts, gefahren, wo unser on-arrival camp gelegen war. Aufgrund der Dunkelheit (müsste so halb zehn gewesen sein) wirkte alles etwas bedrohlicher, als es dann am Tag der Fall war. Außer einem gemütlichen Abendessen fand nichts mehr statt, hätte auch auf gar keinen Fall funktioniert, in unserem Zustand. Aufgeteilt in 2er-Zimmern schliefen wir das erste Mal in Mexiko! Und es war EISEkalt! Pullover und mehrere Decken waren notwendig. So ist das hier – morgens und nachts sehr kühl, und am Tage, so ab 12.30 wird’s plötzlich sehr warm in der Sonne.

Trotzdem überstanden wir alles sehr gut und am nächsten Tag begrüßte uns die Sonne, wie im schönsten Frühling.
Im Garten unseres Hotels. Nein, Rebecca und mir ist unser peinlicher
Partnerlook NICHT vor dem Foto aufgefallen.



Der Inhalt des Seminars bestand aus reichlichen Tipps, bezüglich der mexikanischen Mentalität, unseren Projekten und Gastfamilien. Alles etwas ähnlich wie auf unseren VB-Seminaren, und doch irgendwie anders, aus mexikanischen Mündern. Besonders die Rallye am zweiten Tag war sinnvoll. Ausgerüstet mit Papier und Stift, mussten wir 3 Aufgaben erledigen. 3 Bilder schießen und sie auf Spanisch beschreiben (oder zunächst auf Spanisch beschreiben lassen, oh je – Leute ansprechen!), die Metrobus-Station ausfindig machen (oh Gott, wieder Leute ansprechen!) und nach Perisur fahren, und, als Letztes, bestimmte typische „Süß“igkeiten (das meiste ist scharf) kaufen. Anschließend wieder zurück zur Herberge fahren. Das allein war schon irgendwie krass. Mexiko-Stadt ist gigantisch, voll, wechselhaft, stressig, schmutzig und zur selben Zeit doch unwahrscheinlich beeindruckend und stellenweise auch schön. Das Busfahren und Einkaufen hatte bereits etwas Alltägliches an sich und erzeugte dadurch viele „wow.. für die nächsten 11 Monate??“-Momente.

Nach der zweiten Nacht sollte es dann also losgehen, für einige nach Tóluca oder in die Nähe, oder aber in einen anderen Teil von Mexiko-Stadt.


Wie das alles so geklappt habt, ..das erfahrt ihr im nächsten Teil! ;)

0 Kommentare:

Post a Comment